Die größten Schlafmythen: Was hilft wirklich für einen besseren Schlaf?

Wenn du unter der Woche zu wenig geschlafen hast, dann holst du diese Stunden am Wochenende einfach nach. Zähle einfach Schäfchen und du bist schnell im Land der Träume. Viele Menschen schwören auf solche Schlafmythen, obwohl wir nicht wirklich wissen, woher sie kommen. Bei welchen Mythen steckt ein wahrer Kern und welche wurden aus der sprichwörtlichen Luft gegriffen? Wir haben die 6 größten Schlafmythen für dich zusammengestellt.

Mythos 1: Ich brauche nicht so viele Stunden Schlaf
Zunächst einmal muss gesagt werden, dass jeder unterschiedliche Schlafbedürfnisse hat. Dass dein Partner eine Stunde weniger Schlaf benötigt als du, um ausgeruht zu sein, bedeutet also nichts. Trotz der Unterschiede ist Schlaf für jeden wichtig. Auch für deinen Nachbarn, der prahlt, dass er mit nur 4 Stunden Schlaf problemlos durch den Arbeitstag kommt. Ein erwachsener Mensch benötigt durchschnittlich 7 bis 9 Stunden Schlaf pro Nacht.

Tatsächlich kann ein Schlafdefizit entstehen, wenn man weniger als 6 Stunden schläft. Ein solches Defizit birgt gesundheitliche Risiken: Es kann zu einem chronischen Erschöpfungssyndrom führen und das Immunsystem schwächen. Der Mythos, dass nur wenige Stunden Schlaf ausreichen, ist also Unsinn. Der Mensch benötigt Schlaf genauso dringend wie Wasser, Sauerstoff und Nahrung.

Mythos 2: Schäfchenzählen hilft beim Einschlafen

Vielleicht der bekannteste Schlafmythos überhaupt: Schäfchenzählen. Nachdem du ein paar dieser flauschigen Tiere gezählt hast, solltest du wie ein Stein einschlafen. Beim Zählen bist du jedoch kognitiv beschäftigt. Du lässt deine Gehirnzellen auf Hochtouren laufen. Dabei solltest du dich entspannen, wenn du einschlafen möchtest. Das Zählen von Schäfchen hat also eine gegenteilige Wirkung; es erschwert das Einschlafen eher.

Tipp: Untersuchungen zu verschiedenen Entspannungstechniken haben gezeigt, dass es besser ist, an beruhigende Situationen wie eine sanfte Sommerbrise oder ein knisterndes Kaminfeuer zu denken. Dadurch schläfst du schneller ein.

Mythos 3: Ein Schönheitsschlaf wirkt wirklich

Du hast einen wichtigen Termin, ein Abendessen oder eine gesellige Party, bei der du gut aussehen möchtest. Deshalb gönnst du dir einen “Schönheitsschlaf”, um später in Bestform zu sein. Aber wirkt ein solcher Schönheitsschlaf wirklich? Untersuchungen zeigen, dass Menschen, die ausgeruht sind, frischer aussehen und eine schönere Haut haben. Dadurch wirkst du fröhlicher, energetischer und attraktiver.

Auf der anderen Seite haben Menschen mit Schlafmangel häufiger geschwollene Augenlider, dunkle Ringe und rote Augen. Dieser Mangel führt auch dazu, dass die Haut mehr Falten zeigt. Du siehst dann erschöpft, weniger gesund und weniger attraktiv aus. Dieser Mythos bleibt also bestehen: Der Schönheitsschlaf wirkt!

Mythos 4: Den Schlaf am Wochenende nachholen

Puh, was für eine anstrengende Woche. Du konntest viel zu wenig schlafen und bist daher müde. Zum Glück ist das Wochenende gekommen: die perfekte Gelegenheit, um ausgiebig nachzuschlafen! Dein Körper sieht das jedoch anders. Er benötigt nämlich einen geregelten Rhythmus. Feste Zeiten für Essen, Trinken, Sport und Schlafen. Je fester dieser Rhythmus ist, desto besser ist der Schlaf.

Das “Nachholen” von Schlaf, indem du nach einer schlechten Nacht länger schläfst, funktioniert also nicht. Du störst damit nur deinen Schlaf-Wach-Rhythmus. Nach einer schlechten Nacht solltest du einfach wieder zur normalen Schlafenszeit gehen. Du schläfst dann besser, wachst leichter auf und fühlst dich ausgeruhter. Der Mythos, dass man Schlaf nachholen kann, ist also ein Märchen.

Mythos 5: Alkohol lässt dich schneller einschlafen

Diese Behauptung stimmt tatsächlich: Alkohol macht dich schneller müde und lässt dich daher schneller einschlafen. Es ist jedoch keine Empfehlung. Alkohol stört nämlich deinen REM-Schlaf und kann zu Schlaflosigkeit führen. Du wachst müder auf und hast tagsüber eine schlechte Konzentration. Die negativen Auswirkungen auf deinen Schlaf treten bereits bei geringen Mengen Alkohol auf. Dieser Mythos stimmt also, aber es ist dennoch ratsamer, das Glas Wein vor dem Schlafengehen zu meiden.

Mythos 6: Stunden vor Mitternacht zählen doppelt

Vor Mitternacht schlafen zu gehen soll angeblich Vorteile haben. Nach diesem Mythos wachst du besser ausgeruht auf und benötigst weniger Schlafstunden. Dein Körper hält sich jedoch nicht strikt an das von Menschen geschaffene Stundensystem. Wie ausgeruht du aufwachst, hängt von der Anzahl der Schlafstunden und der Tiefe des Schlafs ab. Ob du um 21 Uhr oder um 24 Uhr schlafen gehst, solange du einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus hast und ausreichend Stunden schläfst, ist dein Schlaf in Ordnung.

Tipp: Obwohl Stunden vor Mitternacht nicht doppelt zählen, solltest du darauf achten, dass deine innere Uhr nicht durcheinandergerät. Es ist daher besser, nicht erst nach 2 Uhr morgens schlafen zu gehen.

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